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Telemedienkonzeptfür das Angebot des wdr Textgültig ab 1. Juni 2009Vorlage zur 506. Sitzung des wdr-Rundfunkrats am 26. Mai 2009
Einleitung1980 begannen ARD und ZDF mit der Ausstrahlung eines gemeinsamenTeletextangebotes. Erstmals waren damit im Fernsehen Informationen unabhängigvon Sendeterminen zeitsouverän abrufbar. Der WDR Text startete 1983 als ersterregionaler Videotext-Dienst Deutschlands. Seit der Einführung vor rund 30 Jahrenhat sich der Videotext1 zum Standard-Zusatzangebot für Fernseh-Programmeentwickelt. ARD und ZDF leisten dabei mit ihren Teletexten einen wesentlichenBeitrag zum Informations-, Bildungs-, Beratungs- und Unterhaltungsauftrag desöffentlich-rechtlichen Rundfunks.1.1. Bestandteil des Auftrags (demokratische, soziale und kulturelleBedürfnisse)1.1.1. Bestimmung der kommunikativen BedürfnisseIn den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Mediennutzungsverhaltengrundlegend geändert. Waren Informationen vormals nur zu festgelegtenAngebotszeiten – Sendezeiten im Fernsehen und Hörfunk - oder Publikationszyklen– Erscheinungsdaten bei Zeitungen - erhältlich, so können sie heutzutage jederzeitund nahezu an jedem Ort individuell abgerufen werden.Für die Fernsehzuschauer in der Bundesrepublik begann das neue Medienzeitaltermit der Einführung des Videotextes im Jahr 1980 – übrigens nur im Westen: Die DDRkannte keinen Videotext.Das neue Medium Teletext konnte das kommunikative Bedürfnis nach aktueller undnach vertiefender individueller Information, die das lineare analogeFernsehprogramm nicht jederzeit zur Verfügung stellen konnte, optimal befriedigen.Daher war die neue Technik von vorneherein – anders als der zeitgleich erfolglosgestartete Bildschirmtext BTX der Deutschen Bundespost – ein großer Erfolg. Diesbelegen die steigenden Zahlen zum Ausstattungsgrad der Haushalte mitteletextfähigen Fernsehgeräten und die wachsende Zahl der Teletextnutzer.Am Jahresende 1980 gab es nach Mitteilung der Gerätehersteller 70.000 Haushaltein Westdeutschland mit videotextfähigen Fernsehgeräten. Bis zum Jahresende 1983stieg diese Zahl auf rund 500.000 Haushalte.1„Teletext“ ist der international gängige Begriff. Die Bezeichnung „Videotext“ wurde auch durch den „ARDZDF-Videotext“ in Deutschland eingeführt. Inzwischen werden beide Begriffe im Alltag synonym verwendet.2
Folgende Tabelle dokumentiert die Entwicklung seit 1996:JahrTeletext-Haushalte in gsgrad allerHaushalte61%81%90%96%Quelle: AGF/GfKParallel mit der verbesserten Ausstattung der Haushalte stiegen auch dieNutzungszahlen für den Videotext. Heute (Stand 2008) nutzen rund 16,24 MillionenZuschauer täglich den Teletext, 1996 waren es erst 5,3 Millionen. Auch im InternetZeitalter konnte der Teletext noch steigende Nutzerzahlen verzeichnen. LautARD/ZDF-Online-Studie 2005 nutzen etwa drei Viertel der sogenannten „Onliner“trotz Nutzung des Internets den Teletext genauso häufig wie vorher.Jahr1996200020042008WDR FS0,290,621,962,20BRD gesamtTV-Gesamt5,309,4815,3216,24WDR FS0,220,380,960,95NRW gesamtTV-Gesamt1,272,133,513,49Quelle: AGF/GfK; Zuschauer in Mio., die das Teletext-Angebot mindestens 1 sek. fortdauerndeingeschaltet haben.1.1.2. Auftragsrelevanz des kommunikativen BedürfnissesDurch die Telemedienangebote soll allen Bevölkerungsgruppen1) die Teilhabe an der Informationsgesellschaft ermöglicht,2) Orientierungshilfe geboten sowie die3) technische und inhaltliche Medienkompetenz aller Generationen und vonMinderheiten gefördert werden.Teletext ist durch die unmittelbare Übermittlung mit dem Fernsehsignal ein leichtzugängliches Medium, das es nahezu allen ermöglicht, die im Teletext enthaltenenInformationen zu lesen und sich somit ein differenzierteres Bild der Gesellschaft zumachen.Die Nutzung von Teletextangeboten ist technisch und finanziell wenig aufwändig,denn mit der Beschaffung eines entsprechenden, für den Empfang eingerichtetenFernsehgerätes ist auch der Teletext verfügbar.Der WDR Text richtet sich an alle Alters- und Zielgruppen. Er kann von allenuneingeschränkt 24 Stunden am Tag empfangen und genutzt werden, weil er keinefür Kinder und Jugendliche entwicklungsbeeinträchtigenden Seiten enthält, die ggf.Sendezeitbeschränkungen bzw. sonstigen Verbreitungsrestriktionen unterliegen.3
Der WDR Text bietet den Fernsehzuschauern neben ausführlichen Programmund Serviceinformationen einen Überblick über die wichtigsten Nachrichten ausNRW. Durch die Zusammenarbeit mit dem ARD Text werden auch national undinternational relevante Ereignisse abgebildet. Damit leistet der WDR Text einenwichtigen Beitrag zur Meinungsbildung in der Gesellschaft und erlaubt damit eineruneingeschränkten Zielgruppe die Teilhabe an der Informationsgesellschaft.Der WDR Text berichtet objektiv und unparteiisch und ist frei von kommerziellenInteressen und Inhalten. Der Absender der Informationen ist für den Zuschauerdurch die Bindung an den Kanal, beim WDR Text also das WDR Fernsehen, immerklar und eindeutig erkennbar.Darüber hinaus leistet der WDR Text mit seinen Untertiteln für Hörgeschädigteoder Personen, die eine Unterstützung beim Verständnis der deutschen Sprachebenötigen, einen wichtigen Beitrag für die allgemeine Zugänglichkeit derFernsehsendungen des Fernsehens.1.2. Beschreibung des AngebotsDer WDR Text ist der Teletext des WDR Fernsehprogramms. Er startete 1983 alserster regionaler Videotext-Dienst Deutschlands und hat sich seitdem zu einemerfolgreichen publizistischen Angebot entwickelt: Täglich nutzen ihn mehr als zweiMillionen Zuschauer. Der WDR Text wird zusammen mit dem Fernsehbildausgestrahlt und ist überall dort abzurufen, wo das WDR Fernsehen empfangenwerden kann. Die Zuschauer können das Angebot jederzeit schnell und ohnefinanziellen oder technischen Zusatzaufwand parallel zum Fernsehprogramm nutzen.Sie brauchen dazu lediglich einen Dekoder, der standardmäßig in über 90 Prozentaller TV-Geräte eingebaut ist.Abbildung 1: WDR Text Seite 1004
1.2.1. Inhalt und Ausrichtung1.2.1.1. Publizistische Ausrichtung/ThemenDer WDR Text ist ein aktuelles Informationsangebot für alle Bevölkerungs- undAltersgruppen. Die Zielgruppe des WDR Textes besteht sowohl aus den Zuschauerndes WDR Fernsehens sowie aus denjenigen, die sich gezielt für die Programme undInhalte des WDR Textes interessieren.Im WDR Text finden die Zuschauer begleitende Informationen zum Programm desWDR Fernsehen sowie Untertitel für Hörgeschädigte zu vielen Sendungen des WDR.Beide Angebotsteile werden von einer aktuell arbeitenden Redaktion innerhalb desProgrammbereichs Internet erstellt und betreut.Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf aktuellen Programm-Informationen undauf redaktionell gestalteten Nachrichten. Der WDR Text bietet auf insgesamt1.800 Seiten Neuigkeiten aus Nordrhein-Westfalen: Informationen aus Politik,Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Sport. Sie werden ergänzt durch ausführlicheInformationen zum WDR-Programm und einen umfassenden Serviceteil.Hierbei werden bundes- und weltweit relevante Themen in Arbeitsteilung undZusammenarbeit mit den Tagesschau-Nachrichten des ARD Textes in den WDRText integriert. Die NRW-Kurznachrichten des WDR Textes werden zusätzlich auchin den Internet-Auftritt WDR.de übernommen und dort ausgespielt.Auch Service-Informationen wieVertiefung und Begleitung desveröffentlicht. Daneben erstelltSchwerpunktthemen, die häufigSportschau.de.die Lotto-Gewinnzahlen oder Staumeldungen, alsVerkehrsfunks im Radio, werden im WDR Textdie Videotext-Redaktion Dossiers zu einzelnenteilidentisch sind mit Berichten auf WDR.de oderDer WDR Text vertieft Sendungen des WDR Fernsehens mit programm-bezogenenZusatzinformationen. So wird beispielsweise die Computer-Rubrik der AktuellenStunde aus dem Internet-Auftritt WDR.de übernommen.Der WDR Text begleitet auch die Sportberichterstattung der Hörfunk- und FernsehSendungen des WDR. Auch hier gilt das Prinzip des bündelnden, multiplenSendebezugs, d.h. die Berichterstattung im Videotext bezieht sich häufig nichtexklusiv auf eine konkrete Sendung in Hörfunk oder Fernsehen, sondern aufmehrere. Viele Sportereignisse sind auf den WDR-Videotextseiten live zu verfolgen,das heißt auch als Ticker während des laufenden Programms. Auch Ergebnisseinklusive der Ergebnis-Tabellen so genannter Randsportarten (Badminton, Billard,Faustball oder Kegeln) sind nachzulesen.Medienbedingt werden Inhalte im Videotext grundsätzlich in einer kurzen, kompaktenForm mit den wesentlichen Informationen dargestellt. Wichtige Neuigkeiten stehendem Zuschauer so in Minutenschnelle zur Verfügung.Alle Inhalte im WDR Text entsprechen dem öffentlich-rechtlichen Auftrag zuInformation, Bildung und Unterhaltung. Das Angebot ist komplett werbefrei.5
1.2.1.2. Navigation und AufbauDie Videotext-Nutzer navigieren mit ihrer Fernbedienung durch die nummeriertenSeiten. Die Zuordnung der Seiten folgt redaktionellen Kriterien. Der aktuelle Aufbauder Seiten nach Nummern geordnet: 100-184: Aktuelles/Wetter, darin u.a.o Index, Impressum, Info-Blatt und Bedienungsanleitung Videotexto Nachrichten (NRW und tages-/weltweit durch Übernahme Tagesschau)o Wettero Hintergrundo Pressespiegelo Wirtschaft und Kulturo Untertitel (Seite 150)o Panorama185: Gewinnzahlen, Begleitung der Ziehung der Lottozahlen, NennungTagesschau190: Schieb-Blog: Begleitung der „Aktuelle Stunde“-Computer-Rubrik200 600: Sport300 und 400: eng sendungsbezogene Informationen zu den Hörfunk- undFernseh-Sendungen des WDR (aktuelle Informationen zum Tagesprogramm,Begleitinformationen wie z.B. Adressen)450: WDR intern, Neues aus dem WDR, Veranstaltungen des WDR,Informationen zu den Sendern und Kanälen500: Service, u.a. Rezepte aus den Sendungen des WDR (z.B. „daheim &unterwegs“, „ServiceZeit“, „Essen und Trinken“, „Wunderschön“, „Lokalzeit“,„Lokalzeitgeschichten“, „Alfredissimo“, Sondersendungen wie z.B. „Kuchenzeit imMünsterland“570: Informationen zur Untertitelung für gehörlose/hörgeschädigte Menschen530: Gartenzeit (Lokalzeit Köln)559 Verkehrsinformationen (Autobahnen/Flughäfen) als vertiefende Begleitungdes Verkehrsfunks700: Begleitung der Sendungen der WDR-Regionalstudios800 Dossiers unter anderem zu Sportereignissen und JahresrückblickenSeiten werden teilweise mehrmals täglich aktualisiert (Sport-Dossiers) - teilweisebleiben sie bis zu vier Wochen stehen (Wandern oder Zoo)1.2.1.3. Angebotsformen/DarstellungDer WDR Text läuft als kanalgebundener Videotext im WDR Fernsehen und kannüber analoge und digitale Verbreitungswege (Kabel, Satellit, DVB-T etc.) sowie imInternet und auf Mobiltelefonen ohne Zusatzkosten empfangen werden. Notwendigist ein Videotext-Dekoder, bzw. entsprechende Software im Empfangsgerät.Der WDR Text ist über die Adresse www.videotext.wdr.de auch im WDRInternetangebot und über die Adresse www.mobiltext.wdr.de auch auf mobilenEndgeräten zu empfangen.Im klassischen Videotext stehen für das Angebot in der Regel 1.800 Seiten zurVerfügung, die durch Folgeseiten ergänzt werden können. Jede Meldung besteht aus6
max. 23 Zeilen zu je 40 Zeichen Text. Es stehen sieben Farben für die Gestaltungzur Verfügung.1.2.2. nd1.2.1.2.beschriebenenProgramminformationen, sendungsbegleitenden Informationen und aktuellenNachrichten strahlt der WDR Text auf Seite 150 regelmäßig Untertitel aus.Abbildung 2: Untertitel zur WDR-Sendung WestpolDer WDR verfolgt das Ziel, Zugangsbarrieren zu seinen Programmen abzubauen.Durch Videotext-Untertitel werden von der Aktuellen Stunde oder der Servicezeitüber die Tatort-Krimis bis hin zu Hart aber fair, Monitor und Zimmer frei jedes JahrTausende Stunden Programm für Hörgeschädigte nutzbar gemacht.Mit Hilfe von „Audiodeskription“, also der gesprochenen Beschreibung von Szenenund Handlungen auf einem zweiten Tonkanal, werden einige ausgewählteSendungen auch für Menschen mit Sehbehinderungen nachvollziehbar.1.2.3. VerweildauerDie Inhalte des Videotextes werden nach Maßgabe des Verweildauerkonzepts desWDR vorgehalten. Die Inhalte sind in der Regel nicht auf eine längerfristigeVerweildauer angelegt. Die meisten Seiten werden von der Redaktion mehrfachwöchentlich überschrieben, ein Großteil der Inhalte sogar mehrmals täglich.Deshalb ist eine Verweildauer von maximal sieben Tagen für den überwiegendenTeil des aktuellen Angebots angemessen. Das gilt auch für Gewinnzahlen,Verkehreinformationen und Rezepte.Dossiers werden bis zu zwölf Monate im Videotext vorgehalten, ebensoausgewählte Schwerpunkte oder Hintergrundberichte.7
Die Verweildauer der programmbegleitenden Inhalte zum WDR Fernsehen undHörfunk sowie der Untertitel orientiert sich am jeweiligen Sendungsdatum.Grundlegende Informationen für die Zuschauer, zum Beispiel zum Programm und zurEmpfangbarkeit, zum WDR selbst (unternehmensbezogene Hinweise, etwa zu WDRFührungen) und zu redaktionellen Zuständigkeiten (Impressen), können ohnezeitliche Begrenzung angeboten werden, ebenso die Informationen zur Untertitelungfür gehörlose und hörgeschädigte Menschen.1.2.4. ArchiveDen Zuschauern steht weder im Fernsehen noch in der Internetversion des WDRVideotextes ein Archiv für Videotextseiten zur Verfügung.1.3. Bestimmung der publizistischen Wettbewerbssituation1.3.1. Abgrenzung der publizistischen WettbewerbsbereicheAls ARD und ZDF 1980 ihr Teletextangebot starteten, gab es auf dem deutschenMarkt kein vergleichbares Angebot. Vorbild und Vorreiter war damals die BBC mitihrem Ceefax-Dienst. In der Bundesrepublik gab es noch keine privatenFernsehsender. Aus diesem Grund forderten die Zeitungsverleger damals eineTeilhabe am Videotext: Bis zum Jahr 1990 konnten sie ihre eigenen Seiten imARD/ZDF-Videotext veröffentlichen.Die Wettbewerbssituation gestaltet sich heute differenzierter. Jeder TV-Sender aufdem deutschen Markt bietet seinen eigenen Teletext an. Das publizistische Profil derTexte unterscheidet sich dabei je nach Zielgruppe, inhaltlicher Ausrichtung undkommerziellem Interesse des Anbieters.Nutzung laut GfKDer WDR Text wurde im Februar 2009 von 0,98 Mio Personen in NRW genutzt,bundesweit von 2,29 Mio. Den VOX-Teletext haben weniger Menschen, 0,82 Mio,eingeschaltet. Die Videotext-Seiten von RTL, SAT.1 und Pro 7 wurden jeweils vonmehr Zuschauern als denen des WDR Fernsehens aufgerufen. An erster Stelle stehthier RTL mit 1,22 Mio, es folgen SAT.1 (1,15 Mio) und Pro 7 (1,04 Mio).Der Vergleich der Marktanteile, bei denen auch die Dauer der Nutzung berücksichtigtwird, zeigt das WDR Fernsehen an erster Stelle der fünf ausgewählten Programme.Er beträgt für NRW 11,2 Prozent. An zweiter Position steht RTL mit 9,6 Prozent,dann SAT.1 mit 8,1 Prozent. Pro 7 erreicht einen Marktanteil von 3,5 Prozent, Voxliegt bei lediglich 1,8 Prozent.Mehr Zuschauer von RTL, SAT.1 und Pro 7 rufen den jeweiligen Videotext auf als dieZuschauer des WDR Fernsehens, allerdings wird der WDR Text am intensivsten8
genutzt. Dies erklärt sich durch die Inhaltsunterschiede der Angebote, die beim WDRinformativer sind und tiefer gehen als bei den Vergleichssendern.Allerdings zeigen sich Unterschiede in der Nutzung durch einzelne Altersgruppen.Das WDR Text-Angebot nutzen hauptsächlich ab 50 Jährige (entsprechend demKernpublikum des WDR Fernsehens). In der Altersgruppe 14-29 Jahre liegtinsgesamt Pro 7 vorn, bei den 30-49-Jährigen ist es RTL.TTX-Nutzung im Februar 2009Mo-So, 3-3 UhrZusch. gesamtSENDERNRWTTX-LeserMioMA in %Erw. 14-29 J.BRD gesamtTTX-LeserMioMA in %NRWTTX-LeserMioMA in %Erw. 30-49 J.BRD gesamtTTX-LeserMioMA in %NRWTTX-LeserMioMA in %Erw. 50-64 J.BRD gesamtTTX-LeserMioMA in %NRWTTX-LeserMioMA in %Erw. ab 65 J.BRD gesamtTTX-LeserMioMA in %NRWTTX-LeserMioMA in %BRD gesamtTTX-LeserMioMA in ,10,140,9WDR 3,00,654,90,1314,00,295,3Quelle: GfK-Fernsehforschung/PC#TV aktuellPanel (D EU)Nutzung laut hausinterner StudienVideotext wird im Wesentlichen genutzt, um sich zu informieren. UnterhaltendeAspekte treten weit in den Hintergrund. Dabei geht es um aktuelle Nachrichten desTages, Sportinformationen, aber auch Serviceangebote wie Wettervorhersagen,Verkehrsnachrichten und Fernsehprogramminformationen (was läuft gerade?).Vorzüge des WDR Textes (WDR-interne Studie 2007): bietet Überblick, gute Strukturrelevante Informationen schon auf der StartseiteBereich Sport: sehr übersichtlich, nutzungsfreundlich, Vielzahl an Sportarten(Vollständigkeit)Bereich Nachrichten: Fokussierung auf Regionales wird gelobtBereich Programm: Informationen erschöpfend und gutnhalteWDR Text (s.a. Kapitel 1.2.)Der WDR Text umfasst grundsätzlich folgende Inhalte: aktuelle Nachrichten, sowohlregionale als auch überregionale, Sportnachrichten, das TV- und Radioprogramm,Serviceseiten und schließlich Informationen und Nachrichten aus denunterschiedlichen Studios des WDR.Der weitaus größte Anteil dieses Angebots besteht aus Informationsseiten (ohneSport und TV-Programm). Dazu gehören aktuelle Informationen, regionale undüberregionale Nachrichten, Wetter, Radio, Serviceseiten, Verkehr und auchInformationen über den WDR.9
Ein weiterer großer Teil, ebenfalls ca. ein Viertel, befasst sich mit Sportnachrichtenund Sportergebnissen. Ein Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem Fußball.Den nächsten großen Block des Videotextes bildet das TV-Programm.Die Besonderheiten des WDR Textes sind die regionalen Nachrichten undInformationen. Dabei gibt es sowohl Nachrichten aus NRW als auch lokaleNachrichten aus den Sendegebieten der Studios des WDR. Unter anderem werdenauch regionale Sportergebnisse dargestellt, vor allem Fußballergebnisse untererLigen. Somit wird also ein starker regionaler Bezug hergestellt.Außerdem finden sich im WDR Text Informationen der Radioprogramme des WDR,wobei der Sender WDR 2 expliziter präsentiert wird.Hervorzuheben sind auch die speziell für Kinder aufbereiteten Nachrichten.Es gibt am Stichtag (08.03.2009) zwei Dossiers: Das eine befasst sich mit derFastenzeit und das andere mit der Chronik Deutschlands in den letzten 60 Jahren.RTL-TeletextDer RTL-Teletext besteht aus folgenden Inhalten: aktuelle Nachrichten, Sport, TVProgramm, Informationsseiten, Unterhaltung und Werbung.Den größten Teil des Teletextes stellen auch hier die Informationsseiten zu denBereichen Inhalt des Teletextes, Ratgeberseiten, Reiseinformationen, Informationenüber RTL und Wetter.Die nächsten beiden Blöcke haben die Inhalte TV-Programm und Sport. Infos zueinzelnen Sendungen sind dabei zusätzlich über den gesamten Teletext verstreut.So befinden sich Talkshows, Soap-Operas und spezielle Sendungen, wie„Deutschland sucht den Superstar“, nicht direkt unter den Seiten des TV-Programms.Beim Sport steht auch bei RTL der Fußball im Vordergrund. Zwei weitere Sportarten,nämlich die Formel1 und Handball, werden auch etwas detaillierter behandelt.Allerdings gibt es keine Ergebnisse und Tabellen anderer Sportarten.Aktuelle Nachrichten stehen auf den ersten Seiten des Teletextes, der Anteil istallerdings deutlich geringer als der der zuvor genannten Kategorien. Dies gilt ebensofür die Unterhaltungsseiten, bei denen Neuigkeiten über Stars und Prominente imVordergrund stehen.Ein wichtiger Teil des RTL-Teletextes ist Werbung unterschiedlichster Art. Auf jederSeite befinden sich Werbestreifen oben rechts im Teletext und über die gesamteZeile des Bildschirms unten auf der Teletextseite. Dort wird auf Seiten im Teletexthingewiesen, auf denen das beworbene Produkt und genauere Informationen dazuzu finden sind. Diese Seiten wiederum, die einen erheblichen Anteil des Teletextes inAnspruch nehmen, sind dann ganzseitig der Werbung gewidmet. Hier wird fürReisen, Handyzubehör wie Klingeltöne und Spiele fürs Handy, Esoterik wieKartenlegen und Horoskope, für Internetseiten, Partnerschaftsvermittlungen,Gewinnspiele und für Erotik- und Sexhotlines geworben.VOX-TeletextDer VOX-Teletext ähnelt deutlich dem von RTL. Der größte Anteil des Teletextesbefasst sich mit Informationen wie z.B. Wetter, Serviceseiten und Informationen überVOX. Ähnlich umfassend ist beim VOX-Teletext das TV-Programm. Der Sportteil desTeletextes ist quasi identisch mit dem des RTL-Teletextes.10
Auf aktuelle Nachrichten wird kaum Wert gelegt. Dieser Teil ist ebenso wie die neuenNachrichten über Stars und Prominente eher klein gehalten.Allerdings befinden sich auch beim VOX-Teletext auf jeder Seite kleineWerbebanner, die auf andere Seiten im Teletext hinweisen. Auf diesen befindet sich,wie bei RTL, oben rechts und unten über die gesamte Teletextseite weitereWerbung. Die beworbenen Produkte sind die gleichen wie bei RTL. Jedoch steht beiVOX Werbung für Singlehotlines, Flirtkontakte per SMS und Telefon, sowieSexhotlines im Vordergrund.SAT.1-TeletextDer SAT.1-Teletext beinhaltet vornehmlich Folgendes: Informationen, Sport, das TVProgramm, aktuelle Nachrichten, Unterhaltung und Werbung.Beim SAT.1-Teletext entfällt der größte Anteil auf Informationen verschiedenster Art,das TV-Programm und Sport, das Wetter, Reisen und das Kino.Der Sportteil ist fast ausschließlich dem Fußball gewidmet. Es findet sich hier sogarfür jeden Erstligaverein eine eigene Teletextseite.Das TV-Programm beinhaltet, wie bei RTL und VOX, das aktuelle Tagesprogramm,das Programm für morgen und Informationen über die Sendungen und Serien, dieregelmäßig auf SAT.1 laufen. Manche dieser Serien bekommen - ebenso wie beiRTL und VOX - mehrere eigene Seiten zur Präsentation.Weitere Bereiche des Teletextes bei SAT.1: die aktuellen Nachrichten, deren Anteilbei SAT.1 wesentlich größer ist als der der Unterhaltungsseiten.Eine Besonderheit beim SAT.1-Teletext sind die Umfrageseiten. Auf diesen könnenNutzer des Teletextes an Umfragen (telefonisch, sprich gegen Entgelt) zu aktuellenEreignissen aus der Politik, Sport und Prominentenwelt teilnehmen.Weiterhin finden sich bei SAT.1 Marktplatzseiten, auf denen SAT.1-Zuschauer unterNutzung des Teletextes Gegenstände kaufen und verkaufen können(kostenpflichtig).Auch bei SAT.1 besteht ein wesentlicher Teil der Teletextseiten aus Werbung, diederjenigen von VOX und RTL sehr ähnlich ist. Ein Unterschied allerdings bestehtdarin, dass auf den einzelnen Seiten nur in einer Zeile am unteren Ende auf andereWerbungsseiten innerhalb des Teletextes hingewiesen wird.Pro7-TeletextDer Pro7-Teletext hat sehr ähnliche Inhalte wie der SAT.1-Teletext. Es gibt zumBeispiel ebenso einen Marktplatz und Umfragen.Der Informationsanteil an den Seiten des Teletextes ist ein wenig geringer als beiallen anderen Teletexten im vorliegenden Vergleich, da es weniger Serviceseitengibt. Geringer als dieser Anteil ist derjenige für das TV-Programm und den Sport.Im Vergleich zu den anderen Teletexten finden sich mehr Unterhaltungsseiten. DerAnteil der aktuellen Nachrichten ist mäßig. Geworben wird wie bei SAT.1 am unterenSeitenende.11
1.3.2. Bestimmung des Beitrages zum publizistischen Wettbewerb undAuswirkungen auf ihnEin auffälliger Unterschied zwischen WDR Text und den Teletexten derkommerziellen Sender ist der hohe Anteil der Werbung bei den Kommerziellen. DerAnteil der Informations- und Nachrichtenseiten ist beim WDR Text wesentlich größer.Dies gilt vor allem für die Nachrichten, und zwar besonders für die regionalen. Diessind sowohl NRW-weite Nachrichten als auch lokale aus den einzelnenStudiogebieten des WDR. Hier werden auch das lokale Wetter und der lokaleVerkehr präsentiert. Ein zusätzlicher regionaler Bezug wird durch die lokalenSportergebnisse, die der WDR Text anbietet, hergestellt.Im Gegensatz zum WDR Text bieten die Teletexte der privaten Sender etliche ChatForen zu verschiedensten Themen an, vornehmlich zur Kontaktaufnahme, aberauch zum Beispiel zum Sport. Dabei handelt es sich um kostenpflichtige SMSChats. Weiterhin gibt es bei den Privaten im Teletext Angebote, die sich mit Kino undaktueller Musik befassen.Insgesamt hebt sich das Angebot des WDR Textes von den hier ausgewiesenenVergleichsprogrammen durch den hohen, vor allem regionalen Informationswert,seine Werbefreiheit und die durchgängig kostenfreien Angebote ab.Der WDR Text enthält keine Kontaktanzeigen und keine kostenpflichtigen SMSChats. Die Inhalte im WDR Text entsprechen dem Rundfunkauftrag und sindredaktionell veranlasst und gestaltet. Damit unterscheidet er sich von den Angebotenverschiedener Privatsender, deren teils stark sexualisierte Inhalte von der für chutz(kjm)fürHeranwachsende als verstörend und überfordernd eingestuft wurden.2Aus Sicht des Publikums genießt der WDR Text nachgewiesenermaßen impublizistischen Wettbewerb eine besondere Stellung und gehört zu denmeistgenutzten Videotext-Angeboten im deutschen Fernsehen.2Jugendmedienschutz in Rundfunk und Telemedien: Neue Problemfelder. In: Kommission fürJugendmedienschutz (Hrsg): kjm informiert 2008, S.4, abzurufen unter: http://www.kjmonline.de/public/kjm/downloads/kjm informmiert 2008.pdf12
1.4. KostenFinanzieller Aufwand für das Telemedienangebot WDR VideotextDer finanzielle Aufwand für das Telemedienangebot wird 2009 und 2010voraussichtlich insgesamt 2,3 Mio. jährlich betragen. Für die Jahre bis 2012 wirdmit durchschnittlich 2,4 Mio. p. a. gerechnet. Diese Beträge umfassen alleAufwendungen, die dem Telemedienangebot verursachungsgerecht zugeordnetwerden können. Dabei handelt es sich um eine Erfassung der im Zusammenhang mitdem Telemedienangebot anfallenden Personal-, Programm- und Sachaufwendungensowie der Verbreitungskosten. Letztere fallen für das Telemedienangebot WDRVideotext nicht separat an.Die Kosten werden gemäß einer von der ARD und ihren Landesrundfunkanstaltengemeinsam mit dem ZDF und dem Deutschlandradio erarbeiteten Methodik zurErmittlung der Kosten ihrer Telemedienangebote erhoben und abgestimmt. Damit isteine Vergleichbarkeit der Kostendarstellung gewährleistet. Es werden in denTelemedienkosten auch anteilige Kosten im Bereich der Redaktionen, in der IT undin der Programmverbreitung berücksichtigt, wobei zum Teil sachgerechteSchätzungen vorgenommen werden. Mit einer differenzierten Kostenerhebung isteine Nachprüfung des Finanzbedarfs durch die KEF gewährleistet.Die Finanzierung des Angebots erfolgt für die Jahre 2009 bis 2012 im Rahmen dergenehmigten Haushalte. Es entsteht kein zusätzlicher Finanzbedarf.Telemedienkosten (Mio. )20092,320102,313
Fernsehprogramm nicht jederzeit zur Verfügung stellen konnte, optimal befriedigen. . Heute (Stand 2008) nutze