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Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften (infernum)Zielgruppenanalyse zur möglichenRekrutierung neuer Studierendengruppenfür den Fernstudiengang infernumStand Juli 2012PUBLIKATION DER BILDUNGSALLIANZ MINT.ONLINE:UNIVERSITÄT OLDENBURG, UNIVERSITÄT KASSEL, UNIVERSITÄT STUTTGART, FERNUNIVERSITÄT IN HAGEN,FRAUNHOFER‐GESELLSCHAFT, FORWIND, NEXT ENERGYGefördert von:

Zielgruppenanalyse zur möglichen Rekrutierungneuer Studierendengruppen für denFernstudiengang infernumAutoren: Sebastian Gebauer und Daniela PerbandtStand: Juli 2012

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Inhalt1. Die Charakterisierung der infernum‐Studierenden . 81.1 Fragen zum Studium. 81.1.1 Erster Kontakt mit infernum . 81.1.2 Studienziele . 81.1.3 Gründe für ein Fernstudium. 111.2 Fragen zur Homepage . 121.3. Fragen zum soziodemographischen Hintergrund der Studierenden . 121.4 Zusammenfassung . 172. Vergleich von Weiterbildungsangeboten im Umweltbereich und infernum . 182.1 Infernum . 182.2. Konkurrenzangebote im Präsenzstudium . 192.2.1 Universität Hildesheim (Umweltwissenschaften und Naturschutz ‐ M.Sc.) . 192.2.2 Universität Koblenz‐Landau (Umweltwissenschaften – M. Sc.) . 202.2.3 Johann Wolfgang Goethe‐Universität Frankfurt am Main (Umweltwissenschaften– M. Sc.) . 212.2.4 University of Copenhagen (Environmental Science – M. Sc.) . 222.2.5 Leuphana‐Universität Lüneburg (Nachhaltigkeitswissenschaft – M.Sc.) . 232.2.6 FH Köln/University of San Luis Potosí (Environment and Resources Management –M.Sc.) . 242.3. Konkurrenzangebote im Fernstudium . 252.3.1 Universität Rostock (Weiterbildender Fernstudiengang Umweltschutz – M.Sc.) . 252.3.2 Universität Rostock (Weiterbildender Fernstudiengang Umwelt und Bildung –M.A.) . 262.3.3 Universität Koblenz‐Landau (Weiterbildender Fernstudiengang AngewandteUmweltwissenschaften – Diplom) . 272.3.4 Universität Koblenz‐Landau (Fernstudium Betriebliches Umweltmanagement undUmweltökonomie ‐ Zertifikat) . 282.3.5 Leuphana‐Universität Lüneburg (Fernstudium Sustainability Management – M.Sc.). 282.4 Zusammenfassung . 303. Politische und wirtschaftliche Entwicklungen im Hinblick auf das Weiterbildungsangebotinfernum . 343.1 Politische Entwicklungen. 343.2 Wirtschaftliche Entwicklungen. 363.3 Der Arbeitsmarkt im Umweltsektor . 394. Identifizierung der gesellschaftlichen Gruppen für die Weiterbildung und Aktivitäten zurWeiterbildung in der Wirtschaft . 444.1 Identifizierung gesellschaftlicher Gruppen . 444.1.1 Alter, Geschlecht und Bildungsstand . 444.1.2 Berufliche Orientierung . 454.2 Aktivitäten der Wirtschaft im Bereich der Weiterbildung . 455. Schlussfolgerungen . 47

AbbildungsverzeichnisAbbildung 1: Relevanz diverser Studienziele für infernum‐Studenten (n 49) . 10Abbildung 2: Altersverteilung der Studierenden (n 49) . 13Abbildung 3: Bisheriger Abschluss der Studierenden (n 49). 14Abbildung 4: Vorherige Berufsausbildung der Studierenden (n 49). 15Abbildung 5: Finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber (n 49) . 16Abbildung 6: Monatlich verfügbares Nettoeinkommen (N 49) . 16TabellenverzeichnisTabelle 1: Relevanz diverser Studienziele für infernum‐Studierende (n 49) . 11Tabelle 2: Gründe für die Aufnahme eines Fernstudiums (n 49). 12Tabelle 3: Einschätzungen zur infernum‐Homepage durch die Studierenden (n 49) . 13Tabelle 4: Vergleich der Konkurrenzangebote im Bereich der Umweltwissenschaften alsPräsenz‐ und Fernstudium mit dem infernum‐Studiengang . 32Tabelle 5: Innerhalb der EU definierte Schlüsselthemen für eine grüne Umstellung derWirtschaft (EC, 2012) . 37Tabelle 6: Branchenbezogene Produktionssteigerung von Umweltschutzgütern im Zeitraum2002 bis 2007 (BMU 2009a) . 38Tabelle 7: Jährliche branchenbezogene Wachstumsrate und die damit verbundenenSchlüsselqualifikationen (Henzelmann et al., 2007) . 38Tabelle 8: Anstieg ( ) und Abnahme (‐) der Beschäftigtenzahlen nach Branchen im Zeitraum1999‐2005 (Horbach et al., 2008) . 41Tabelle 9: Branchenspezifische Aufgaben und Qualifikationsanforderungen im Bereich derErneuerbaren Energien (Stock und Vogler‐Ludwig, 2010) . 42Tabelle 10: Änderung der Studierendenzahl in umweltschutzrelevanten Studiengängen anUniversitäten zwischen 2003‐2009 (Stock und Vogler‐Ludwig, 2010) . 43Tabelle 11: Mögliche Ergänzungen der Studieninhalte im Rahmen von infernum . 48

EinleitungDas von der FernUniversität in Hagen und dem Fraunhofer Institut für Umwelt‐, Sicherheits‐und Energietechnik (Umsicht) gemeinsam angebotene Interdisziplinäre FernstudiumUmweltwissenschaften (infernum) bietet derzeit über 600 Studierenden eine qualifizierteWeiterbildung im Bereich der Umweltwissenschaften, die die Studenten und Studentinnenin der Regel neben ihrer Arbeit mit einem hohen Maß an Flexibilität selbstorganisiertdurchführen undForschung(BMBF)ausgeschriebenen Förderinitiative „Offene Hochschulen: Aufstieg durch Bildung“ beschäftigtsich das Verbundprojekt mint‐online1 mit der Entwicklung von Weiterbildungsangeboten inden MINT‐Fächern2. Das infernum‐Teilprojekt befasst sich dabei mit der Weiterentwicklungdes 2001 gegründeten Studiengangs unter Einbeziehung des blended‐learning Konzeptesund einer verstärkten Ausrichtung auf die Nutzung medial‐mobiler Endgeräte.Die hier vorgestellte Zielgruppenanalyse hat zum Ziel, den Studiengang in seiner bisherigenStruktur in der Bildungslandschaft zu verorten und neue Potenziale zur Rekrutierungmöglicher Akteursgruppen zu bestimmen. Die Zielgruppenanalyse ist in vier Teilbereichegegliedert.Im ersten Abschnitt wird kurz dargestellt, welche Attribute (Alter, Bildungsstand, beruflicheStellung, etc.) der typische infernum Student / die typische infernum Studentin aufweist. Imzweiten Abschnitt wird eine Konkurrenzanalyse vorgestellt, die den Fernstudiengang mitanderen Weiterbildungsangeboten im Umweltbereich vergleicht. Der dritte Teil befasst sichmit Entwicklungen im wirtschaftlichen und politischen Bereich. Im vierten Abschnitt wirdkurz darauf eingegangen, welche gesellschaftlichen Gruppen generell an Weiterbildunginteressiert sind und welche allgemeinen Weiterbildungsstrategien in der Wirtschaftexistieren. Dadurch sollen abschließend mögliche Bereiche bzw. Wirtschaftszweige undVerwaltungseinheiten identifiziert werden, die ein Interesse an einer Weiterbildung beiinfernum haben könnten, um somit gezielt auf Firmen und Verwaltungen zugehen zukönnen.1Mint-online: Verbundkoordination Carl von Ossietzky Universität Oldenburg;Information s. unter: OpenForm2MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik

1. Die Charakterisierung der infernum‐StudierendenUm ein besseres Verständnis über die Ziele und Bedürfnisse von infernum‐Studierenden zuerhalten, wurde zwischen Februar und April 2012 eine Online‐Befragung (ESFSurvey/GlobalPark) unter allen neu eingeschriebenen Studierenden des WS 2011/2012durchgeführt. Insgesamt 98 Studierende wurden gebeten, an der Befragung teilzunehmen.49 Studierende haben an der Befragung teilgenommen (N 49), was einer Rücklaufquote von50% entspricht.Die Ergebnisse dieser Befragung werden in der vorliegenden Auswertung aufbereitet undzusammengefasst. Die Befragung gliedert sich in generelle Fragen zum Studium (Kapitel 1.1),Fragen zur Homepage (Kapitel 1.2) und Fragen zum soziodemographischen Hintergrund derStudierenden (Kapitel 1.3). Am Ende werden die für das Projekt mint.online im Rahmen desBMBF‐Projektes „Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen“ relevanten Ergebnissezusammengefasst und diskutiert (Kapitel 1.4).1.1 Fragen zum Studium1.1.1 Erster Kontakt mit infernumDie Frage, wie die Studierenden von infernum erfahren haben, ließ Mehrfachantworten zu.Die Befragung ergab, dass der überwiegende Anteil der Studierenden (n 44) durch eineRecherche im Internet auf das Programm aufmerksam geworden ist. Nur vereinzelt sindStudierende durch Freunde/Freundinnen und Bekannte (n 2), durch Arbeitskollegen/‐kolleginnen (n 3) oder durch eine Anzeige in einer Zeitschrift (n 1) auf iStudierendeunterderAntwortmöglichkeit Sonstige, dass sie von Mitarbeitenden anderer Universitäten oderInstitutionen von infernum erfahren haben.1.1.2 StudienzieleDie Teilnehmenden wurden im nächsten Schritt gebeten, anzugeben, welche Studienziele fürdie Aufnahme ihres Fernstudiums entscheidend waren. Hierzu konnten sie 13 vorgegebenenAuswahlmöglichkeiten bewerten und gewichten – von 1 für überhaupt nicht wichtig bis 5 fürsehr wichtig.Seite 8

Das arithmetische Mittel und die Standardabweichungen der abgegebenen Wertungen zuden jeweiligen Zielen sind in Abbildung 1 sowie Tabelle 1 dargestellt. Die Auswertung derAntworten zeigt, dass für die meisten Befragten die persönliche Weiterbildung, diefachspezifische Weiterbildung, die Erschließung neuer Wissensgebiete sowie ein Interessean bestimmten Inhalten ausschlaggebend für die Wahl des Studiums waren.Eine etwas geringere Wichtigkeit wurde Erwägungen wie der Steigerung der individuellenChancen auf dem Arbeitsmarkt, dem Einstieg in den Umweltsektor, der beruflichenSpezialisierung, der Erlangung eines Master‐Abschlusses oder der Erlangung einerumfassenden theoretischen Ausbildung zugesprochen.Von nachrangiger Wichtigkeit waren für die Befragten die Vorbereitung auf ein konkretesberufliches Projekt, die Vorbereitung eines Berufswechsels, ein durch die höhereQualifikation ebenfalls erhöhtes Einkommen und vor allem eine Qualifizierung für denWiedereinstieg in den Beruf.Eine differenziertere Betrachtung der Bewertungen zeigt jedoch, dass einige Studienzieleüberwiegend einheitlich, während andere Studienziele sehr heterogen bewertet werden. Soschätzen beinahe alle Befragten die Bedeutung des Studiums für die bildungunddieErschließungneuerWissensgebiete als wichtig oder sogar sehr wichtig ein, ablesbar an der geringenStandardabweichung (Abbildung 1). Die Meinungen der Studierenden sind hier sehrhomogen. Demgegenüber hat das Studium für manche eine hohe Bedeutung alsVorbereitung für einen Berufswechsel, den Wiedereinstieg in das Berufsleben oder alsQualifizierung für ein höheres Gehalt, während andere Teilnehmer/‐innen der Befragungangeben haben, diese Studienziele seien für sie von keiner großen Relevanz. DieseUnterschiede bei unmittelbar karrierebezogenen Fragen lassen sich auf die heterogenensoziodemographischen Hintergründe der Befragten zurückführen (siehe Kapitel 1.3).Seite 9

„Im Folgenden sind einige Studienziele aufgeführt, die für den Entschluss, ein Fernstudiumaufzunehmen, von Bedeutung sein können. Welche Bedeutung haben diese Studienziele für Siepersönlich zu Beginn Ihres Studiums?“Abbildung 1: Relevanz diverser Studienziele für infernum‐Studenten (n 49)Seite 10

Tabelle 1: Relevanz diverser Studienziele für infernum‐Studierende (n 49)NMich persönlich 491494,49,767Mich auf ein konkretes berufliches Projekt vorzubereiten.483,101,372Mich beruflich zu spezialisieren.483,621,214Mir einen Einstieg in den Umweltsektor zu erarbeiten.493,671,435Meinen Berufswechsel vorzubereiten.492,861,429Mich für den Wiedereinstieg in den Beruf zu qualifizieren.472,041,546Mir neue Wissensgebiete zu erschließen.494,39,786Ich möchte einen Masterabschluss 35Ich habe ein Interesse an bestimmten Inhalten.494,41,734Gültige Werte (Listenweise)46Mein fachspezifisches Wissen zu erweitern und zuvertiefen.Durch die höhere Qualifikation wird sich auch meinEinkommen erhöhen.Ich möchte eine umfassende theoretische Ausbildungerlangen.Ich kann mit dem Abschluss meine Chancen auf demArbeitsmarkt erhöhen.1.1.3 Gründe für ein FernstudiumÄhnlich wie bei der vorangegangenen Frage zu den Studienzielen, wurden die Studierendenauch bei der Frage zu den Gründen, warum sie sich für ein Fernstudium gegenüber einemPräsenzstudium entschieden haben, gebeten, sechs vorgegebene Antwortmöglichkeiten mitBlick auf ihre persönliche Entscheidungsfindung zu bewerten (von 1 trifft überhaupt nichtzu bis 5 trifft voll und ganz zu). Die Auswertung der Antworten (vgl. Tabelle 2) machtdeutlich, dass für die Studierenden eine ganze Reihe von Gründen für die Wahl einesFernstudiums ausschlaggebend war. Vor allem, dass ein Fernstudium ortsunabhängig undohne Einschränkung der Berufstätigkeit durchführbar ist, wurde von fast allen Befragten alssehr wichtig eingestuft. Aber auch die Vereinbarkeit mit familiären Vorstellungen und diefreie Zeiteinteilung, unabhängig von festen Vorlesungszeiten, führten die Befragten alswichtige Gründe für ein Fernstudium an. Das Fernstudium als Überbrückung von Zeiten derSeite 11

Erwerbslosigkeit wird nur von einem geringen Anteil der Befragten als ein wichtiger Grundgenannt, was voraussichtlich mit den unterschiedlichen beruflichen Situationen derBefragten zusammenhängt (siehe S. 9).Tabelle 2: Gründe für die Aufnahme eines Fernstudiums (n 49)NMittelwert StandardabweichungOhne Einschränkung der Berufstätigkeit studierbar.484,52,989Vereinbar mit familiären Vorstellungen.493,841,519Nicht an Vorlesungszeiten gebunden.494,311,004Ortsunabhängig studierbar.494,57,791Überbrücken von Zeiten der Erwerbslosigkeit.461,591,222Gültige Werte (Listenweise)461.2 Fragen zur HomepageNach der Befragung zu ihren Studienzielen und den persönlichen Beweggründen für dieAufnahme eines Fernstudiums, wurden die Studierenden um eine Bewertung der infernum‐Homepage gebeten. Einzuschätzen waren sechs Aussagen zur Gestaltung, dem Gehalt undder Aktualität der infernum‐Homepage (von 1 trifft überhaupt nicht zu bis 5 trifft voll undganz zu).Die Auswertung macht deutlich, dass die infernum‐Homepage in allen Bereichenmittelmäßige Ergebnisse erzielte (Tabelle 3). Diese Einschätzung wurde von allen Befragtengleichermaßen geteilt, die Antworten waren sehr homogen. Die Befragung bezog sich jedochnoch auf die alte Homepage. Eine neue und von Grund auf neugestaltete Version ist EndeApril 2012 online geschaltet worden. Eine Evaluation hierzu steht noch aus.1.3. Fragen zum soziodemographischen Hintergrund der StudierendenAm Ende der Befragung enthielt der Fragebogen neun soziodemographische Fragen, unteranderem zum Alter und Geschlecht der Studierenden, ihrer vorherigen Ausbildung bzw.einem abgeschlossenen Studium und zur Einkommenssituation.Die Geschlechterverteilung unter den Befragten ist weitgehend ausgewogen. Unter deninsgesamt 49 Teilnehmer/‐innen der Eingangsbefragung waren 25 Studentinnen ( 51%) und24 Studenten ( 49%). Der Großteil der Befragten gab an, der Altersgruppe 25‐34 Jahreanzugehören (n 24 bzw. 49%), gefolgt von der Altersgruppe 35‐44 Jahre (n 17 bzw. 35%).Seite 12

Ein weitaus geringerer Anteil der Befragten fällt in die Altersgruppe 45‐54 Jahre (n 6 bzw.12%) und nur jeweils einer der Befragten ist zwischen 18‐24 oder über 54 Jahre alt(Abbildung 2).Tabelle 3: Einschätzungen zur infernum‐Homepage durch die Studierenden (n 49)NDie Homepage ist ansprechendgestaltet.Die Homepage ist übersichtlichstrukturiert.Die Homepage wird regelmäßigaktualisiert.Informationen, die ich suche,habe ich schnell gefunden.Die Homepage ist 61,029Die Homepage bietet einenguten Überblick über denStudiengang.Gültige Werte (Listenweise)EtwazweiDrittelder45Befragten( en, nur knapp ein Drittel ( 27%) befindet sich im 611018‐2425‐3435‐4445‐54 54Abbildung 2: Altersverteilung der Studierenden (n 49)Als nächstes wurden den Studierenden Fragen zu ihrem beruflichen und akademischenHintergrund gestellt. Wie aus Abbildung 3 ersichtlich, verfügen alle 49 TeilnehmendenSeite 13

bereits über einen akademischen Abschluss, wobei hier noch die klassischen AbschlüsseDiplom und Magister dominieren. 29 Teilnehmer/‐innen (59%) verfügen über einen Diplom‐Abschluss, fünf Teilnehmer /‐innen (10%) über einen Magister‐Abschluss und ein/eTeilnehmer/in über ein Staatsexamen (2%). Außerdem gaben sechs Teilnehmer/‐innen an,über einen Bachelor zu verfügen und weitere sechs Teilnehmer/‐innen (jeweils 12%) habeneinen Master‐Abschluss. Zwei der Teilnehmenden haben bereits promoviert (4%).353029252015105656120Abbildung 3: Bisheriger Abschluss der Studierenden (n 49)21 Befragte verfügen weisen darüber hinaus eine abgeschlossene Berufsausbildung auf,vorwiegend im kaufmännischen (n 8 bzw. 17%) oder technisch‐naturwissenschaftlichenBereich (n 7 bzw. 14%) (Abbildung 4). Drei Teilnehmer/‐innen (6%) gaben an, eineAusbildung im handwerklichen Bereich, ein/e Teilnehmer/‐in (2%) eine Ausbildung imsozialen Bereich abgeschlossen zu haben. Zwei weitere Studierende gaben unter SonstigerBereich eine Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung an.Seite 14

keineKaufmännischer Bereich6%57%Handwerklicher Bereich14%43%Technisch‐naturw. Bereich17%4%2%Sozialer BereichSonstiger BereichAbbildung 4: Vorherige Berufsausbildung der Studierenden (n 49)Bei der Frage nach dem derzeitigen Beschäftigungsverhältnis gaben 28 Studierende (57%)an, in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis zu stehen. Sieben Studierende (15%) sindselbständig, fünf (10%) Beamter oder Beamtin, ein/‐e Teilnehmer/‐in absolviert derzeit ngabunterSonstigesan,alsVertragsbedienstete/‐r tätig zu sein. Von den sieben (14%) Studierenden, die nach eigenerAuskunft derzeit nicht erwerbstätig sind, nannten drei Teilnehmende (6%) dieInanspruchnahme von Mutterschutz, Elternzeit oder Erziehungsurlaub als Gründe hierfür,zwei Studierende (4%) gaben an, erwerbslos zu sein und weitere zwei Studierende (4%)nannten Sonstige Gründe.Nach dem wöchentlichen Beschäftigungsumfang gefragt, gaben 57% (n 28) derTeilnehmer/‐innen an, über eine Vollzeitstelle mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 35Stunden und mehr zu verfügen. 14% (n 7) arbeiten auf Teilzeitbasis mit 19‐34 Stunden proWoche und weitere 14 % (n 7) in Teilzeit mit weniger als 19 Stunden pro Woche. SiebenBefragte haben diese Frage nicht beantwortet.Der überwiegende Teil der befragten Studierenden (n 36 bzw. 74%) erhält keine finanzielleUnterstützung durch den Arbeitgeber zur Finanzierung des infernum‐Studiums (Abbildung5). Lediglich vier Befragte ( 8%) gaben eine finanzielle Beteiligung des Arbeitgebers an denKosten des Studiums an. Von diesen wiederum kommt in zwei Fällen der Arbeitgeber für diegesamten Kosten des Studiums auf, in einem weiteren für bis zu 50%. Der/die vierteSeite 15

Studierende, dessen/deren Arbeitgeber sich an der Finanzierung beteiligt, hat über die Höhedes Arbeitgeberanteils keine Auskünfte erteilt. Neun Studierende haben die Frage nach einerArbeitgeber‐Beteiligung an den Kosten nicht beantwortet (n 9).Finanzielle Unterstützung durch Arbeitgeber8%18%JaNeinKeine Angabe74%Abbildung 5: Finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber (n 49)Die Auswertung der Frage zum monatlichen Netto‐Einkommen, das den Studierenden nachAbzug aller Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zur Verfügung steht, zeigt eine hohefinanzielle Heterogenität der infernum‐Studierenden (Abbildung 6).6%10%weniger als 500 6%16%501 bis 1.000 1.001 bis 1.500 14%1.501 bis 2.000 2.001 bis 2.500 12%2.501 bis 3.000 mehr als 3.000 17%19%keine AngabeAbbildung 6: Monatlich verfügbares Nettoeinkommen (N 49)45% der Befragten verfügen über ein monatliches Nettoeinkommen von mehr als 2.000Euro. 49% haben weniger als 2.000 Euro monatlich zur Verfügung, davon müssen achtSeite 16

Befragte mit weniger als 1.000 Euro auskommen. Acht Studierende verfügen über einEinkommen über 3.000 Euro.1.4 ZusammenfassungDie Eingangsbefragung hat ergeben, dass der typische infernum‐Student/die typischeinfernum‐Studentin über einen ersten akademischen Abschluss verfügt (zumeist Diplom),zwischen 25 und 34 oder 35 und 44 Jahre alt ist, Vollzeit in einem chenodertechnisch‐naturwissenschaftlichenBereich arbeitet und vom Arbeitgeber keine finanzielle Unterstützung für das Fernstudiumerhält.In einigen Bereichen ergab die Befragung ein sehr heterogenes Bild der Studierenden, z.B. inBezug auf die vorherige Berufsausbildung, die derzeitige berufliche Tätigkeit oder dasmonatlich verfügbare Nettoeinkommen. In anderen Fragen jedoch erscheint dieStudierendenschaft weitaus homogener. So verfügen alle Befragten über einen erstenHochschulabschluss. Mit Blick auf das BMBF‐geförderte Projekt „Aufstieg durch Bildung:Offene Hochschulen“ sollte hier eine Ausweitung der bisherigen Zielgruppe erfolgen, umnicht‐traditionellen Lernenden eine Teilnahme am infernum‐Programm zu ermöglichen.Da die bisherigen Studierenden vor allem durch Informationen im Internet auf infernumaufmerksam wurden, empfiehlt sich eine Erschließung neuer Informationskanäle, wieFachmessen sowie die direkte Kontaktaufnahmen mit Unternehmen und Handelskammern,um neue Zielgruppen ohne bisherigen Hochschulabschluss z.B. für das Zertifikatsstudium zugewinnen.Seite 17

2. Vergleich von Weiterbildungsangeboten im Umweltbereich und infernumDer vorliegende Abschnitt stellt eine Analyse der auf dem deutschen Markt vorhandenenumweltwissenschaftlichen Studiengänge dar. Das Ziel ist ein Vergleich des von derFernUniversität Hagen und dem Fraunhofer Institut für Umwelt, Sicherheits‐ renFernstudiengangesUmweltwissenschaften (infernum) mit Konkurrenzangeboten. Zu diesem Zweck werden aufden folgenden Seiten zunächst umweltwissenschaftliche Präsenzstudiengänge undweiterbildende Fernstudiengänge in Deutschland oder mit deutscher Kooperationvorgestellt und in einem weiteren Schritt miteinander verglichen.2.1 InfernumDas interdisziplinäre Fernstudium Umweltwissenschaften, infernum, ist ein universitäresWeiterbildungsangebot für beruflich qualifizierte Fachkräfte, das seit dem Jahr 2000gemeinsam vom Fraunhofer‐Institut für Umwelt‐, Sicherheits‐ und Energietechnik UMSICHTin Oberhausen und der FernUniversität in Hagen angeboten wird. Aufgrund der Komplexitätvon Umweltproblemen können erfolgreiche und wissenschaftlich fundierte Lösungen nur aufder Grundlage eines breit gefächerten Wissens und durch das Zusammenwirkenverschiedener Wissenschaftsdisziplinen erreicht werden. Vor diesem Hintergrund ist derStudiengang infernum im Hinblick auf Studieninhalte und Studienorganisation vorrangig aufeine komplementäre und interdisziplinäre Qualifikation der Studierenden ausgerichtet. AlsKooperationsprojekt bündelt das Studium aktuelles und praxisnahes Wissen ausunterschiedlichen umweltwissenschaftlichen Wissenschafts‐ und Forschungsbereichen. AlsAngebot universitärer Weiterbildung führt es zu einer interdisziplinären Sicht‐ undHerangehensweise auf die Umweltwissenschaften. Als Fernstudienangebot ermöglicht esden Studierenden, sich neben Beruf und Familie wissenschaftlich weiterzubilden undverbessert deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Anmeldung, Studienbeginn wie auch dieBelegung einzelner Module sind bei infernum jederzeit möglich und nicht an spezifischeEinschreibefristen gebunden. Das schafft für die Berufstätigen – ca. 84 % der über 600Studierenden sind Vollzeit berufstätig – ein unabdingbares Maß an Flexibilität.Seite 18

Der Fernstudiengang ist modularisiert. Die Studieninhalte gliedern sich in vier Bereiche: 1.Rechts‐, Sozial‐ und Wirtschaftswissenschaften, 2. Natur‐ und Ingenieurswissenschaften, 3.Interdisziplinärer Querschnittsbereich und 4. Profilbereich.Dadurch ist er auf ganz unterschiedliche Bedürfnisse der Studierenden ausgerichtet. DerMasterstudiengang wurde 2003 von AQAS akkreditiert und ist seit Mai 2009 erfolgreichreakkreditiert. infernum wurde 2006/2007 als „Offizielles Projekt der Dekade der VereintenNationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005 bis 2014“ ausgezeichnet.infernum bietet zwei Abschlussarten an: Zum einen kann ein Zertifikatsstudium absolviertwerden. Dieses Studium kann abschließen mit einem „Zertifikat“ zu einem einzelnen Modul(5 Credits), mit einem „Universitäts‐Zertifikat Umweltwissenschaften“ (15 Credits) odereinem „Universitäts‐Zeugnis zur Umweltmanagerin / zum Umweltmanager“ (30 Credits).Zulassungsvoraussetzungen sind die Hochschulzugangsberechtigung (Abitur) sowie derNachweis umweltrelevanter Kenntnisse. Ein Hochschulabschluss ist im Zertifikatsstudiumkeine Voraussetzung. Zum anderen ist infernum ein „Master of Science“‐Programm, das sabschließt.DieZulassungsvoraussetzungen zum Masterabschluss sind eine einjährige Berufserfahrung imUmweltbereich, ein abgeschlossenes Erststudium sowie der Nachweis umweltrelevanterKenntnisse. Absolventinnen und Absolventen mit klassischen Diplom‐, Magister‐ oderStaatsexamina – oder mit einem Bachelor mit 240 Credits – können das 60‐Credits‐Programm studieren. Bachelorabsolventinnen und ‐absolventen mit 210 oder 180 Creditsstudieren den Masterstudiengang mit 90 oder 120 Credits.2.2. Konkurrenzangebote im Präsenzstudium2.2.1 Universität Hildesheim (Umweltwissenschaften und Naturschutz ‐ M.Sc.)Der Studiengang Umweltwissenschaften und Naturschutz (M.Sc.) ist ein von den Institutender Biologie und Geographie getragener umweltwissenschaftlicher Studiengang derUniversität Hildesheim. Aufgrund der Angliederung an die Institute für Biologie undGeographie weist der Studiengang einen deutlichen Bezug zu diesen Fachdisziplinen auf.Das Curriculum untergliedert sich in Basismodule, Wahlmodule, ein Projektmodul und ein 8‐wöchiges Praxismodul, die von allen Studierenden gleichermaßen belegt werden müssen.Die Basismodule umfassen Inhalte, wie „Grundlagen und Anwendungen der BiologischenSeite 19

Erfassung und Bewertung“, „Grundlagen und Anwendungen der Geographischen um.ImWahlbereich sind die Wahlmodule „Umwelt transdisziplinär“ und „Studium Generale“ fürStudierende obligatorisch. Das Modul „Umwelt transdisziplinär“ besteht aus zweiTeilmodulen à 3 CP, die u.a. in den Bereichen Umwelttechnik, AngewandteUmweltinformatik sowie Umweltgeschichte belegt werden können. Das Modul „StudiumGenerale“ sieht den Besuch von Lehrveranstaltungen anderer Fachdisziplinen, wiePsychologie, Pädagogik und Betriebswirtschaftslehre vor und wird ebenfalls mit 6 rtiefungsmodulausde

Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften . 2.2.3 Johann Wolfgang Goethe‐Universität Frankfurt am Main (Umweltwissenschaften . Das von der FernUniversität in Hagen und dem Fraunhofe